Verkaufspause bei Thalia und Cie.

Und das interessiert jetzt nur die Leute, denen immer noch das eine oder andere Büchel aus der Sammlung fehlt:
Aus technischen Gründen sind derzeit alle Würfelwinkelfolgen nur noch als Kindle-Ausgaben bei Amazon erhältlich.
Diese technischen Gründe sind, dass ich mitten in der Serie — ja, ich hätte es mir auch anders gewünscht — den Dienstleister wechseln musste und jetzt alle 11 bislang erschienenen Folgen in den Möbelwagen verladen habe. Sobald sie am Zielort angekommen sind, wird das hier vermerkt, und ihr könnt wieder die Thaliafilialen stürmen! Oder Apfelbuchläden. Oder Hugendubel, oder Gugelbux. Oder wo ihr sonst so einkauft.
(Wobei der Apfelbuchladen aus ungeklärten Gründen den Milchstern gar nicht vorrätig hält, aber auch das Problem wird im Zuge dieses Umzuges behoben werden.)

Und dann kommt ja auch schon bald die 12 … 🤗

Ein Stern geht auf!

Und da ist sie endlich, die langerwartete Folge 11 der Würfelwinkel-WG!
Für alle, die im Sommer etwas Abkühlung wünschen (soll es geben) oder dieses Buch ohnehin erst im nächsten Januar auf ihrem SUB wiederfinden …

Und für alle anderen auch.

Nach den unvorhergesehenen Wendungen in der Silvesternacht sind Mellia und Jürgen nurmehr zu zweit in Zuckerbronn. Ein nächtlicher Ausflug und ein Besuch in den Wolken sollen Aufklärung bringen, wie es nun weitergeht.
Viola kehrt völlig verändert in den Würfelwinkel zurück, und während sie noch versucht, in ihre neue Bestimmung hineinzufinden, bringen ihr treuer Rabe sowie ein seltsames Paket aus der Heimat neue Aufregungen. Auch um Knut muss Mellia sich Gedanken machen: Wird es den beiden gelingen, ihre Welten wieder in Einklang zu bringen?
Unterdessen macht sich im benachbarten Finsterwald der alte Zauberer zu einer ganz persönlichen Mission auf.

 

Amazon Kindle-Ausgabe

Thalia ePUB-Ausgabe

 

Hier geht’s zu allen Folgen.

Die WG im neuen Gewande

Treue Würfelwinkel-Fans werden es bemerkt haben (und wir reden hier von solchen, die aus Verzweiflung über das Ausbleiben der Folge 11 schon zum vierten Male die ersten zehn lesen): Wir haben neue Buchcover bekommen.
Außerdem haben wir alle Folgen sorgfältig überarbeitet. Bienenfleißige Ameisen haben mit Entengeduld den gesamten Text noch mal durch die Zuckeruhr getragen, Mottenlöcher ausgebessert und hier und da einige Extras wieder eingebaut, die vorher vom Schneidetisch gefallen waren.
Neue Preise haben wir auch, denn unser Helge liegt uns schon seit einer Weile in den Ohren damit, dass er sich seine graue Grütze nicht mehr leisten kann. Verzeihung, Hirse ist es. Ja, Hirse.
Die goldigen neuen Büchelchen gibt es ab jetzt für € 1,99 das Stück, und keine Sorge: Alle treuen Würfelfans, die schon im Besitz der ersten zehn Folgen sind, bekommen natürlich das Update frei Haus. In der Kindlebücherei werden die Folgen ganz automatisch aktualisiert, falls das aktiviert ist. Ansonsten wird man vielleicht kurz auf Erfrischen drücken müssen, dann stehen die neuen Versionen zum alten Preis parat — oder zu gar keinem Preis, denn die Bücher gehören ja schon euch.

Aber Achtung und aufgemerkt:
Für den Tolino gilt das nicht. Thalia möchte anscheinend gern, dass wer die neuen Versionen haben möchte, die auch alle neu kaufen soll. Wir möchten das nicht, und ganz sicherlich wollen wir nicht ausgerechnet die treuen Fans der ersten Stunde düpieren und für ihr gutes Näschen bestrafen.
Diejenigen also unter euch, die schon alle bisherigen Folgen gekauft haben, können sich über das Kontaktformular melden und bekommen das Buchpäckchen mit den neuen Versionen (und den neuen Coverbildern! 😍) im Epub-Format zugeschickt.

Alle anderen, die noch gar keine Folgen aus dieser Serie haben, gucken schon deswegen in die Röhre, weil ihnen bislang nicht nur zehn richtig schöne Bücher entgangen sind, sondern sie jetzt auch noch das Doppelte zahlen müssen.

Ja, das kommt davon, wenn man nicht aufpasst und Bestseller erst dann kauft, wenn alle anderen sie schon haben.

Der Schatz der Wittelsbacher

oder:

Warten auf den Milchstern …

Als der Auftragsgauner Leo Gatzner nach einem Juwelendiebstahl in eine Polizeikontrolle gerät, beginnt ein kurioses Katz-und-Maus-Spiel auf dem Münchner Christkindlmarkt.

Die musikalische Untermalung dieser Lesung steuerten bei: Uli Schmitz & Pascal Landahl (Orgel), die Patres Peter & Daniel sowie die Kantorinnen von Sankt Sophien in Hamburg, außerdem das eigens gegründete A-capella-Ensemble unserer drei Hauptdarsteller Leo, Albert und Joschi 🕵️👮🧔

Die Geschichte »Der Schatz der Wittelsbacher« ist zu finden in der hübschen Anthologie Münchner Weihnachtskrimis Kling Glöckchen, klingelingeling … wie auch in dem Erzählbändchen Ein Lachen für den Kaiser (derzeit nicht, aber hoffentlich demnächst wieder bei Amazon erhältlich).

 

   

Prinzessin Beribetscha – überarbeitete Neuauflage

Jetzt neu:

2., überarbeitete Auflage ab Juni 2022

Nachdem jetzt der Würfelwinkel so durch die Decke geht, wollen plötzlich alle Leute wieder Prinzessin Beribetscha lesen. Das ist verständlich. Deswegen habe ich endlich mal die lange geplante Überarbeitung vorgenommen und die korrigierten Fassungen eingestellt.

Insbesondere im Kapitel 16 „Die Mathearbeit“ mussten ein paar schwerwiegende Fehler ausgebessert werden, die mir kürzlich in einem Fortbildungskurs über Schleppsand aufgingen.

 

Ebuch für € 6,99 bei Amazon

Taschenbuch (626 Seiten) für € 16,99 bei Epubli

Hintergrund-Extras zur Geschichte

Die Spindcodes in der Uni-Bibliothek

Für alle, die es nicht wissen: in der Hamburger Unibibliothek (auch Stabi genannt) gibt es Spinde, die man mit eigenen, vierstelligen Zahlencodes verschließen kann. Zusätzlich zu ihren Schranknummern haben alle Schließfächer auch noch Namen von Städten, Schriftstellern, Tieren oder Bäumen. So muss man sich nicht zwei Zahlen merken, sondern nur die zum Aufschließen.

Schließfächer mit AutorennamenIdeale tote Briefkästen!

Diese Spinde nun, das wird ein jeder leicht einsehen, sind prima geeignet für alle Arten von geheimen Übergaben. Geld, wertvolle Dokumenten und anderes Zeug kann hier den Besitzer wechseln, ohne dass sich Absender und Empfänger je zu Gesicht kriegen. Es müssen nur Datum und Uhrzeit, der Spind und die PIN zum Öffnen bekannt sein. Damit nicht mit jeder Transaktion auch noch eine zusätzliche Botschaft mit diesen Informationen übermittelt werden muss, haben gewiefte Leute ein System erdacht, mit dem die Beteiligten sich diese Informationen selbst errechnen können.

Dieses System baut natürlich darauf, dass Außenstehende nie darauf kommen würden, um was es bei diesen Zahlencodes geht. Dumm nur, wenn beide Informationen – der Code und dass hier Taschen verschoben werden – in dieselben unbefugten Hände fallen.

Unsere Heldin macht sich also daran herauszufinden, wo und mit welchem Code die nächste Tasche eingeschlossen wird.

Sehen wir, ob der Code lösbar ist:

Drei gelbe Haftnotizen waren da, alle mit ganz ähnlichen Zahlenkolonnen drauf.

0157-0231-415022
2070592

0160-0511-416050
2070595

0172-0681-416091
2070599

Unsere Heldin weiß folgendes: die letzte Übergabe fand am 22. Mai statt, und die Tasche stand gegen 14 Uhr im Schrank „Königsnatter“. Wer jetzt außerdem Zugang zur Hamburger Stabi hat, ist natürlich klar im Vorteil …

Wer den Code entschlüsselt, darf mir das gerne übers Kontaktformular mitteilen. 🙂

Falls mir mehr als drei Leute die richtige Lösung schreiben, werde ich in Zukunft die Hamburger Unispinde nicht mehr für geheime Übergaben nutzen.

Leseprobe NaNoWriMo 2017

Die große Wagnersause — Dienstagabend

Wolfram von Eschenbach, nachts oder frühmorgens, tritt nach draußen auf den Söller, ganz weinselig.

»Ach, du mein lieber, guter alter Abendstern.«

So seufzt er beinahe heiter, aber dann denkt er plötzlich an die tote Elisabeth, und wie das so ist, wenn man betrunken ist: da kippt die Stimmung ganz rasch.

Auch der Tannhäuser tritt auf den Balkon hinaus, und auch er ist in so einer Stimmung, gerade richtig für diese Szene: als hätte er es geahnt, dass die Szene käme.

Wolfi schaut in den Nachthimmel hinauf, und der selige Peter schaut herab auf die beiden, und aus dem Sternenzelt heraus sinnt er in Worten aus Licht:

»Das Leben des Minnedienenden ist ein Leben des Hoffens und Sehnens, des Wünschens und Verlangens, dem keine Erfüllung werden darf: denn Erfüllung wäre das Ende. Gehen um des Weges, nicht um des Zieles willen, leben um der Mühsal, nicht des Erfolges willen: weil das Verlangen und Wünschen uns weitertreibt. Erfüllung ist Stillstand.«

»Oh ja, das ist schön«, findet Wolfi, »und es ist wahr. Und jeder, der Augen danach hat und weiß, der sieht sofort: ah ja, wie schön. Und die es nicht wissen, verpassen halt was.«

Wolfi hält sich also weiter an seinem Credo fest, das die Sterne ihm nach jeder Anrufung zurückflüstern.

»Denn das ist das, was wir machen, Heinrich. Weil wir uns irgendwann dafür entschieden haben, und alles stand schon damals so festgeschrieben, dass es so sein muss.«

»Ja, aber vielleicht sind wir nicht festgeschrieben. Man könnte sich ja ändern. Das, was wir wollen, kann sich ändern.«

»Soll es aber nicht.«

Ach, Wolfi wieder: als wüsste der nicht genau, wo das alles landet, was er nicht haben kann. Auch Heinrich ist nicht überzeugt.

»Warum sollte ich überhaupt etwas suchen, wenn ich schon weiß, ich will es dann nicht haben?«

»Weil es nicht ums Haben geht«, erklärte Wolfi. »Meine Fresse, das habe ich doch oben gerade erklärt. Oder nicht ich, sondern in den Sternen hat es gestanden, ja, und außerdem geht es ja nicht einmal um das Habenwollen, sondern um das Nichthabenkönnen.«

»Und wo ist da der Witz?« will Heinrich wissen.

»Der Witz besteht darin, dass es einzig um die Suche geht, um das Wünschen selbst.«

»Ja, aber wozu?«

»Weil die Erfüllung das Ende ist. Das Ende von allem.«

»Und der Anfang von etwas Neuem?« schlägt Heinrich vor.

»Nein, von nichts Neuem«, beharrt Wolfi. »Nur vom Ende.«

Pause und Blick.

»Und das weißt du besser als ich, möchte ich meinen.«

Wieder Pause. Kein Blick. Höchstens in die fernen Alpen, oder doch in die Richtung, da man sie vermutet.

»Aber das ist doch Quatsch«, hält der Tannhäuser ihm nun vor. »Ich meine jetzt praktisch. Wie hältst du denn das aus?«

Wolfi denkt einen Moment nach, aber nur wegen der so entstehenden Kunstpause: In Wahrheit weiß er natürlich schon von Seite eins an, was er hier und jetzt sagen wird.

»Vielleicht kann ich so gut damit leben, weil ich dich hab: jemanden, der mir vorhält und vorlebt, wie es anders wäre. Und dass es anders eben auch nicht geht. Du lebst das Leid, das ich mir erspare, und dafür brauche ich dich.«

Na bestens. Kann mal jemand in Wolfis Tasche gucken, ob da nicht ein Loch drin steckt? Was der sich da dieser Tage schon reingelogen hat, das müsste doch lange oben herausquellen.

In der Tasche steckt aber nur ein schmales Wapnewski-Bändchen: der hippokratische Eid des Minnesängers.

Recherche zu mittelalterlichen Stadtgründungen

Gut, wir nehmen jetzt einmal das Beispiel Rothenburg her. Da geht ein Adliger hin und gründet eine Pfarrei, so fängt es an. Was auch immer der damit will, aber er möchte vielleicht seine eigene Kirche haben. Hm ja, es fängt nämlich überhaupt damit an, dass ich Städtegründungen nicht verstehe, will sagen die Motive dafür. Ich kann verstehen, wenn da eine Burg ist und umzu ein paar Ansiedlungen sind, ja: die so für die Versorgung sorgen. Aber eine Stadt?

Nun gut, also er gründet eine Pfarrei, dieser Adlige, er hieß übrigens Reiniger. Der Tatortreiniger, nun ja. Ah, und da kommt auch schon die Burg — jetzt bin ich wieder im Spiel. Die Comburg bei Schwäbisch Hall und die Grafenburg auf dem Essigkrug. Gleich zwei Burgen sogar, na das hätte jetzt auch nicht nötig getan. Vor allem muss ja auch noch mindestens eine dritte kommen, nämlich die Rothenburg. Aber hören wir weiter.

Vergessen ist der adlige Reiniger, denn jetzt gehört alles der Grafenfamilie Comburg-Rothenburg. Nun gut, das mögen jetzt Nachfahren sein, die — und das mag überraschen — noch sechs weitere Städte mit dem Namen Rothenburg gegründet haben. Scheint so ein Hobby zu sein von denen. Wenn man einmal anfängt mit dem Städtegründen. Dann kommt auch immer: teile deine Stadt auf Facebook! Ein Klick, und befreundete Grafenfamilien erblassen vor Neid, wenn die Comburger schon wieder ein neues Rothenburg aus dem Boden gestampft haben. Das ist ja bei dem Computerspiel »Anno Kuckucksuhr — ich bau eine Stadt« nicht anders.

Vier Rothenburgen sind heute in Deutschland, eine in der Schweiz und eine in Polen. Das ist sinnigerweise Rothenburg an der Oder oder auch Czierwieńsk.

Jetzt wollen sicher manche wissen: ja wie nun, und etwa Rotenburg an der Wümme? Aber nein. Das wurde von Rudolf von Verden gegründet, und zwar 1195. Da waren die Comburger schon lange unter den Radieschen.

1116 nämlich starb die Familie aus. Der Letzte vermachte die Burg (Burg? welche denn jetzt? Schwäbisch Hall wäre in der Gegend, aber die Grafenburg auf dem Essigkrug ist doch wohl die Gemeinte) — eh, also die Burg dem Kloster Comburg. Wie der Name andeutet, war das Kloster wahrscheinlich auch eine Erfindung der Grafenfamilie. Also jetzt keine Erfindung in dem Sinne, dass es nicht existiert hätte, bewahre. Ich meinte auch eher Gründung. So, und dann kommt ein Absatz über den Rintfleischpogrom und die Geschichte der Juden in Rothenburg, gefolgt von dem kryptischen Satz: Heinrich V., der diese Schenkung nicht bestätigte, gab den Besitz an seinen Neffen Konrad 3 als Lehen. Ich nehme jetzt an, das bezieht sich auf den Absatz, von dem wir vordem sprachen, und die Rintfleischgeschichte wurde später eingeschoben, ohne die Schnittkanten ordentlich zu vernähen.

Heinrich V. also, der anscheinend Vollmacht hatte (wir reden hier vom Kaiser Heinrich), gab das Gütchen mit kühlem Mütchen an seinen Sohn weiter. Will sagen: alles, was ohne Nachkommen unten als Erbmasse rausfällt, fällt automatisch dem Kaiser zu, ist doch nur fair. Wer hat denn die ganze Arbeit hier, na eben.

Konrad jetzt, der Dritte, wie wir schon hörten — und Achtung: jetzt wird es interessant für die mittelalterlichen Städtefanatiker. Er also wurde 1137 König, besah sich das beschauliche und schöne Rothenburg und sagte: Au ja. Hier halte ich Hof und errichte die Reichsburg auf der Fläche des heutigen Burggartens. Also, er sagte nicht »heutigen«, das wäre ja Quatsch. Er natürlich sagte »des späteren Burggartens«, weil er ahnte, wie alles kommen würde.

Dann kommt ein Ritterschlag, aber den überspringen wir und landen sanft am 15. Mai 1274, denn da wird Rothenburg — tadaa! — zur Reichsstadt erhoben. Und zwar durch — noch mal tadaa! — König Rudolf von Habsburg. Applaus für den König. Tja, aber warum steht da nicht, und auch nicht, wie das kam, und dann passiert nichts Interessantes mehr.

Das war die Geschichte der mittelalterlichen Stadt Rothenburg ob der Tauber. Im Anschluss bitten wir zu einem kleinen Umtrunk in den heutigen Burggarten. Den ehemals späteren.